SUP in the City: Amsterdam

Die Hauptstadt der Niederlande stehend entdecken

Bei den Niederlanden denken unbedarfte Zeitgenossen an Wohnwagengespanne auf der Autobahn oder Holzclogs, bei Amsterdam an Coffeeshops. Weit weg von den Klischees finden SUP-Paddler in der Hauptstadt ein tolles, urbanes Umfeld, in dem es sich hervorragend paddeln lässt. Björn Nehrhoff von Holderberg stellt drei schöne Touren zum Nachpaddeln vor.

Text/Bilder: Björn Nehrhoff von Holderberg

Eine Grachten-Rundfahrt 

Mitten im Zentrum starten wir unsere SUP-Tour an der »Mutter aller Windmühlen« von Amsterdam. Die aus dem 16. Jahrhundert stammende »De Gooyer Windmühle« stand einstmals als eine von 20 Getreidemühlen am Stadtrand, wurde nach mehreren Standortwechseln dann 1814 an ihrem heutigen Platz auf dem steinernen Fundament einer Wassermühle errichtet. Mit 26,6 Metern Höhe ist sie der Blickfang des Amsterdamer Stadtteils Oost und die höchste Holzmühle der Niederlande.

Unser Plan sieht vor, eine schöne Runde durch die Grachten der Innenstadt zu paddeln. Morene von »M&M Stand Up Paddling« führt uns dabei über die Kanäle und zeigt uns die schönsten Stellen. Sehr praktisch ist dabei, dass sie sich als Local SUP Guide hier auskennt wie in ihrer Westentasche. 

Maritime Geschichte hautnah

Der Holzsteg direkt unterhalb der »De Gooyer Windmühle« eignet sich hervorragend zum Einsetzen der Boards. Wir paddeln sogleich unter der Straßenbrücke hindurch und lassen die Mühle hinter uns. Zu Beginn folgen wir dem relativ breiten Nieuwevaart-Kanal. An seinen Ufern liegen Hausboote vertäut. Einige davon schwimmen auf eigens dafür gebauten Pontons. Andere ausgediente Schiffe wurden wohnlich eingerichtet. Wäsche hängt auf den Leinen, Blumentöpfe stapeln sich an der Reling. 

Nach etwa einem Kilometer landen wir im Hafenbecken des Schifffahrtsmuseums. Das Gebäude des »Het Scheepvaartmuseum« diente einst als Magazin für die Admiralität von Amsterdam und wurde wie die meisten anderen Gebäude zu dieser Zeit auf tausenden Eichenpfählen auf schlammigem Boden errichtet. Hier lagerten unter anderem Kanonen und weitere Ausrüstung für Kriegsschiffe. Mit seiner maritimen Kunstsammlung, zahlreichen thematischen Ausstellungen zur Seefahrtgeschichte und der zum Museum gehörenden Replik eines Seglers der »Dutch East India Company«, dessen Original bereits im 18. Jahrhundert auf seiner Jungfernfahrt in einem Sturm im Ärmelkanal sank, gehört es zu den schönsten maritimen Museen weltweit und ist unbedingt einen Besuch wert. 

Unterhalb des historischen Dreimasters paddelnd, können wir seine Bordwände berühren und beim Blick die hölzernen Wände hinauf erahnen, wie gewaltig so eine Hightech-Entwicklung des 18. Jahrhunderts auf die Zeitzeugen gewirkt haben muss. 

Das Gebäude des NEMO Science Center gleich gegenüber wirkt vom Wasser aus wie das Heck eines mit dem Bug voran halb versunkenen Schiffs. Innen wartet die größte populärwissenschaftliche Ausstellung der Niederlande, ein tolles Museum für die ganze Familie. Wer dazu keinen Draht findet, für den lohnt sich vielleicht ein Gang auf die fünf Etagen hohen Außentreppen des Gebäudes, um in den Genuss eines wunderbaren Überblicks über Amsterdam zu kommen. Wer dies direkt vom SUP-Brett aus machen will, paddelt einmal um das Gebäude herum, wo man an langen Steganlagen leicht anlegen kann.


Den vollständigen Beitrag lesen Sie in Heft 02/2019.
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